Die Preisträger der Aktion Guck ma´ 2017
HINgucker 2017
Den HINgucker 2017 erhielt die „Schwimmschule Margit Müller“. Die Schwimmschule in Siegen ist keine besondere Schwimmschule – und das ist genau das Besondere! Vom Baby- bis zum Erwachsenenschwimmkurs oder auch bei der Wassergymnastik sind alle eingeladen und alle machen ganz selbstverständlich mit! Unabhängig von Herkunft oder Religion, ob jung oder alt, ob mit oder ohne Behinderung!
Für die Schwimmlehrerin Margit Müller ist klar: alle gehören dazu! So wurden von ihr seit vielen Jahren auch Kinder mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen „ganz selbstverständlich“ in den „normalen Schwimmkursen“ integriert. Besonders bewundernswert fand der Vorstand des Vereines INVEMA auch die Zivilcourage von Frau Müller, die einer Mutter, die den inklusiven Ansatz ihrer Schwimmkurse und die Teilnahme eines autistischen Kindes hinterfragte, „deutlich die Meinung gesagt“ und ihren inklusiven Ansatz verteidigt hatte.
WEGgucker 2017
Den WEGgucker 2017 erhielten alle „auf Gehwegen und Parkplätzen für behinderte Menschen parkenden Verkehrsteilnehmern“, die durch ihr „Falschparken“ die selbständige Fortbewegung und letztlich auch Teilhabe von Menschen mit Behinderung behindern. Insbesondere hier trifft der von Menschen mit Behinderung geäußerte Satz „Ich bin nicht behindert – ich werde behindert“ ins Schwarze!
Das Thema ist nicht neu: Als Autofahrer will man „nur mal eben kurz“ in das Geschäft springen, kurz die Post einwerfen oder schnell den Kindern ein Eis holen. Was liegt also näher, als „nur mal eben kurz“ auf dem Gehweg zu parken oder – nach erfolgloser Parkplatzsuche – sich dann doch „mal eben kurz“ auf den „Behindertenparkplatz“ zu stellen. Schließlich will man ja nichts Böses und man will auch niemanden behindern und schließlich ist es ja auch „nur mal eben kurz“. Wer kennt diese Situation nicht?
Doch die Probleme, auf die dann „in genau diesem kurzen Moment“ Menschen mit Gehbehinderung, Menschen im Rollstuhl oder blinde Menschen stoßen, machte ein Vorstandsmitglied des Vereines INVEMA, welches selbst im Rollstuhl sitzt, im Rahmen der Verleihung sehr authentisch und einfühlsam deutlich.
Da der Preis schlecht an einen Falschparker verliehen werden konnte, wurde der Preis stellvertretend an alle Autofahrer verliehen, die gedankenlos auf Gehwegen oder Rollstuhl-Parkplätzen parken. Im Zusammenhang mit der Verleihung wurden dann unter den Zuschauern der Preisverleihung Flyer verteilt und dazu aufgefordert, die Flyer an Windschutzscheiben falsch-parkender Autos zu heften. So erhalten diese Autofahrer „im Nachgang“ die „WEGgucker-Trophäe“ und werden über den Flyer dazu aufgefordert, über die Konsequenzen ihres „Falschparkens“ nachzudenken.